02.08.2015
Wer weiss was das ist? Wer es weiss, nicht vorsagen! Auflösung unten.
War heute beim Hospital in Exmouth um mir ein neues Rezept verschreiben zu lassen, da mir die Schmerztabletten ausgegangen sind und ich nun ganz ohne , doch nicht so gut zurecht komme wie erhofft. Wenigstens in Ruhe schlafen, ohne beim umdrehen jedes mal aufzuwachen, wäre schön.
Also nix wie hin zum Krankenhaus und gleich der erste Schock. Rezept nur vom Arzt, und auch nur wenn vorher 175 $ bezahlt werden. Schluck… aber nützt ja nichts. Das Geld bekomme ich hoffentlich von meiner Versicherung wieder. Dann eine erfreuliche Begegnung, die gutaussehende Krankenschwester ist eine Deutsche und hilft mir beim Gespräch mit der auch sehr gut aussehenden angehenden Ärztin die wiederum eine andere Krankenschwester mitbringt die, ihr könnt es euch denken, auch nicht schlecht aussieht.
Da ist das Geld ja gut angelegt, Ha,Ha ;-))
Ich hoffe, die Mädels werden nicht nur nach dem Aussehen eingestellt ?! 😉
Nach einer ausführlichen Befragung und Abtasten meines Rückens , machen die schon einen kompetenten Eindruck. Und kommen zum Entschluss, dass dies eindeutig ein Muskelfaserriss sein muss. Naja, nicht schön , aber immer noch besser als ein gebrochener Wirbel oder einen Bandscheibenvorfall.
Trotzdem sehr schmerzhaft und langwierig, kann bis zu 12 Wochen oder länger dauern. Nur gut, dass mein Urlaub bis mitte Dezember reicht. Hä, Oh, sch……
Dann rufen die Mädels noch einen Arzt hinzu, um ganz sicher zu gehen. Dabei kichern sie die ganze Zeit, anscheinend über den Arzt, hoffe ich. Als dieser nach einen gewissen Zeit, aus einer anderen Station erscheint, kann ich mir denken warum. In einem viel zu grossen zerknittertem Hemd kommt ein älterer Herr. Dieser stammt aus Südafrika, der Akzent kam mir irgendwie bekannt vor. Er hört sich die ganze Geschichte nochmals an und schreibt dann das Rezept aus, dafür werden nochmals 100$ fällig. Glücklicherweise ist meine Kreditkarte seit September wieder aufgefüllt.
Nebenbei bemerkt, nur die Schwester hatten so etwas wie Berufskleidung an. Die Ärzte liefen in Privatkleidung herum.
Und jetzt, an alle Krankenschwestern und Ärzte ,die dies lesen sollten. Ihr müsst nun ganz tapfer sein! Noch nie habe ich so entspannte Menschen im Gesundheitswesen gesehen. Ganz in Ruhe und Gemütlichkeit, mit viel Spass bei der Arbeit und ohne Hektik. Heike, so heisst die deutsche Krankenschwester, weiss schon warum sie ausgewandert ist.
So müssen sich Privatpatienten in Deutschland fühlen ;-)) Kenne ich ja nicht 😉
———————————————————————————————————————————————————————————
Was ist sonst noch so passiert?
Die BMW macht keine Mucken und schnurrt vor sich hin. Wahrscheinlich geht es erst wieder im Outback los.
Ich habe mich von allerlei Sachen getrennt , die ich bisher nicht benötigt hatte, vor allen Dingen zuviel Bekleidung und das als Mann 😉 Die habe ich John per Post zugeschickt, der sie für mich aufbewahrt. Dies schafft Platz für andere Dinge die ich mehr benötige, z.B. Essen und Trinken.
Hier in Exmouth habe ich ein nettes Pärchen kennen gelernt. Jane und Steve. Auch beide mit BMW- Motorrädern unterwegs. Wir verstehen uns sehr gut und treffen uns abends immer auf ein nettes Gespräch. Sie ist Musikerin und macht eigene Texte zu Folkmusik.
Auf Youtube gibt es Video von Ihr, das Steve gemacht hat.
Wer möchte, kann ja mal reinschauen/ hören.
——————————————————————————————————————————————————————————
Ich war ausserdem Schnorcheln, was übrigens meinem Rücken sehr gut bekam. Total genial, man geht 50 meter weit raus und lässt sich dann mehrere hundert Meter über das Riff in ca. 2 m Wassertiefe treiben. Dabei sieht man unglaublich viele Fische, auch sehr grosse dabei.
An einer anderen Stelle, wo es etwas ruhiger ist, kann ich minutenlang einer Schildkröte beim Fressen beobachten. Nur einen Meter entfernt. Wow!
——————————————————————————————————————————————————————————
Gestern habe ich mir den Luxus gekönnt und war mit einem Angelschiff rausgefahren, leider war es immer noch sehr windig. Aber ich habe wenigstens einen Fisch zum Abendbrot für die nächsten zwei Tage gefangen. Ich musste mich um nichts kümmern, wurde vom Campingplatz abgeholt, die Angel wurde gestellt und zu Essen und zu Trinken gab es auch. Auch das Filitieren übernahm die Crew. Die bestand unter anderem aus Sabine, einer Deutschen,die mit acht Jahren mit ihren Eltern nach Australien kam und kaum noch Deutsch spricht. Sie war zwar nochmals in Deutschland, sieht aber Australien als ihre Heimat an. Sie sagt die Reise nach Deutschland war ein “ Opener“ für sie. Was zuviel bedeutet, dass sie froh ist, in Down Under zu wohnen.
Wäre schön, wenn viele Menschen die in Deutschland seit vielen Jahrzehnten leben, auch die Sprache so gut beherrschten und sich in Deutschland zu Hause fühlten, wie Sabine in Australien.
Dabei haben wir jederzeit reichlich Wale gesehen, auch aus sehr naher Entfernung. Das Angeln war lustig, wenn auch nicht so ganz mein Ding. Es war eine bunte Mischung der verschiedensten Menschen. Sowieso muss ich zugeben,dass ich meine Vorurteile die ich nicht ganz ablegen konnte oftmals revidieren musste. Hier in Down Under sollte man die Menschen nicht nach dem Aussehen beurteilen. Die wildesten Kerle sind oftmals die nettesten.
Und mein Nachbar, den ich in Deutschland als ziemlich spiessigen Rentner bezeichnet hätte, erzählte mir so nebenbei,dass er neben seinem top ausgerüstetem Wohnwagen eine Hayabusa fährt. Dies ist, für alle nicht Motorradfahrer, ein Motorrad das 300 km/h schnell ist. Und das in einem Land wo im Schnitt 100 km/h gefahren wird. Vernünftig wäre das völlig falsche Wort ;-))
So habe ich mich getäuscht und bin jedesmal froh darüber. Viele von uns haben ja so ihre Schranken im Kopf.
—————————————————————————————————————————————————————————–
Achso, nur zur Kenntnisnahme der Kilometerstand.
Kilometerstand bei Abfahrt 47.808km 18.08.2015, am 29.08.2015 , 50.000km
Mein erstes Känguru (lebend) habe ich inzwischen auch schon gesehen.
——————————————————————————————————————————————————————————
Die Auflösung von oben. Ein Dosenzerdrücker!!
Hoffe ihr hattet beim lesen soviel Spass , wie ich beim schreiben. Wenn ja, gerne teilen;-)
Moinsän Hinie,
ich lese deinen Blog hier seitdem Ingrid mir von deiner Abschiedsfeier berichtet hat.
Erst einmal vielen Dank für deine tollen Berichte……es bricht direkt Fernweh aus.
Ich drücke Dir die Daumen, das dein Rücken sich bald erholt.
Liebe Grüße aus dem deutschen Gesundheitswesen =)
Nicole
Hallo freut mich sehr dass es dir gefällt viele grüße an Ingrid und Harry
Hey Hinni !
Als erstes zu deinem Gesundheitszustand.
Ich bemerke , dein Intresse an den jungen Frauen im Krankenhaus und bin der
Ansicht , du bist auf dem Weg der Besserung.
Weiter schreibst du von den Schranken in den Köpfen und davon , das man die
Menschen nicht nach ihrem Aussehen beurteilen soll . Toll Hinni , in dir lebt ein
wacher Geist.
Mit dem Problem kämpfen wir im Moment hier in Europa . Ich denke dabei an das Asylanten – Problem , das Europa spalten wird , wenn wir keine gemeinsame Lösung finden .
Ich hoffe auf den Willen zur Brüderlichkeit !