Australien Nr. 30 Sydney Großstadtgeflimmer

 

Nun habe ich schon die 30 voll!

Neben den Uluru oder Ayers Rock steht wohl Sydney, wie keine andere Stadt, als Synonym für Australien. Nun bin ich hier also angekommen. Fast 16000 km nach meinem Start in Perth.

Etwas ausserhalb der Stadt beziehe ich Quartier auf einem Campingplatz und fahre mit der Bahn in die Stadt. Dies ist wirklich einfach und falls man sich hilfesuchend umsieht, kommt meistens einer vom Personal und zeigt einem den Weg. So komme ich dann direkt in der City am Sonntag morgen an. Sehr ruhig für eine Weltstadt aber es ist ja noch früh am Tag. Ich gehe Richtung Hafen um mir das wohl bekannteste Wahrzeichen Sydneys anzusehen, die Oper. Aber bevor es soweit ist, schaue ich den Strassenmusikern und anderen Künstlern zu und werde prompt von einer Frau aufgefordert ihr zu assistieren. Ich überlege noch abzulehnen. Doch ich hatte mir ja vorgenommen alles mitzunehmen und neues auszuprobieren. So halte ich denn einen kurzen Augenblick später das Alugestell, wo oben ein ca. 40×40 cm grosser Glaskasten steht, in dem sie sich reinzwängt. Unglaublich wie gelenkig diese Frau ist. Ich bin so frech und mache noch ein Foto während sie die Zuschauer unterhält.

Dann geht es weiter zum berühmten Opernhaus, welches nicht nur weisse Kacheln hat, dafür aber verschiedene Ansichten bietet. Direkt anschliessend ist der botanische Garten, sehr schön angelegt und herrlich schattig bei der Hitze.

Bei dem Observatorium und der Harbour Bridge sehe ich viele Bräute 😉 ich meine richtige Bräute. Anscheinend ist heute ein guter Tag zum Heiraten. Bestimmt sieben Ehepaare laufen herum und lassen sich fotografieren an dem schönsten Tag ihres Lebens !?

Nach dem ganzem herumgerenne stärke ich  mich ein wenig in einem deutschen Restaurant mit typischen Spezialitäten. Bier gibt es natürlich auch.

Bisher war es sehr warm und sonnig doch langsam ziehen Wolken auf und ich besteige die Fähre zum Aquarium . Kaum dort angekommen, zieht ein gewaltiges Gewitter auf und es schüttet wie aus Kübeln. Man erkennt nicht mal mehr das andere Ufer. Das Aquarium ist sehr schön, doch leider auch sehr voll, weil viele Touristen sich vor dem Regen in Sicherheit bringen wollen.

Der folgende Tag ist ein Montag und dementsprechend sind auch viele Menschen unterwegs die zur Arbeit müssen. Nicht zu vergleichen mit dem Tag gestern. Die Busse und U-Bahnen sind proppevoll und auch die Innenstadt ist voller geschäftigem Treiben. Ich hatte mir gestern eine vergünstigte Karte für mehrere Sehenswürdigkeiten gekauft darunter auch für den Wildlifepark, das Wachfigurenkabinett und dem Tower in Sydney. Im Wachsfigurenkabinett sind natürlich auch Crocodile Dundee und Mad Max vertreten. Danach geht es noch in den Sydney Tower Der Ausblick ist herrlich, da sich das Wetter wieder stabilisiert hat.

Was bleibt zu Sydney zu sagen. Tolle Stadt! Vieles ist zu Fuss zu erreichen, sie ist umgeben von Wasser, hat viel Natur und andere Sehenswürdigkeiten. Und man bekommt so gut wie nie einen Parkplatz. Alles ganz ähnlich wie in  Kiel. 😉

Für die nächsten Tage habe ich mich bei einem Pärchen in Canberra angemeldet, welches ich im August an einem Rastplatz an der Westküste getroffen habe, sie hatten mich zu sich eingeladen, wenn ich in der Nähe sein sollte. Und welch ein netter Empfang von Carmen und Murray. Wir essen gemeinsam und ich erfahre viel über die Beiden. Sie stammt aus Brasilien und die beiden haben sich näher kennen gelernt, als er als Student für einen Professor auf der Suche nach einem Gegenmittel gegen die Agakrötenplage war. Er hat zwar kein Gegenmittel gefunden, dafür aber seine jetzige Frau.

Kurzer Exkurs zum Thema Agakröten: Die Regierung  hatte damals ein Mittel gesucht um der Zuckerrohrkäferplage Herr zu werden. Daraufhin wurden die Kröten eingeführt um die Käfer zu fressen. Doch die Käfer waren immer oben an den Pflanzen, so das die Kröten sie nicht kriegen konnten und diese haben sich daraufhin andere Tiere gesucht. Und da sie selbst giftig sind und auch Schlangen und Krokodile sie nicht fressen können,haben sie auch keine Fressfeinde , die sie evtl. dezimieren könnten. Und so konnten sie sich  unkontrolliert vermehren . Sie wird ausserdem bis zu 22 cm gross.

Und wie das so ist als Biologe, haben die Beiden natürlich auch viele Wildtiere im Garten, ob nun bunte Papageien, freche Elstern oder niedliche Opossums. Sogar ein Junges mit Muttertier ist dabei.

Am nächsten Tag verabschiede ich mich von den Carmen und Murray. Aber wir werden uns schon bald wiedersehen. Denn am kommendem Wochenende gibt es den „Snowy Ride“ dies ist eine Motorradveranstaltung, an dem verschiedene Orte angefahren werden können. Dort bekommt man einen Stempel. Und von allen, die alle Stempel bekommen haben, wird ein Motorrad verlost. Hauptsächlich geht es aber um einen guten Zweck, denn der grösste Teil der Teilnahmegebühr wird für Kindern mit Krebserkrankungen gespendet.

Da Canberra die Hauptstadt Australiens ist, fahre ich direkt zum Regierungssitz um mir das Parlament anzusehen. Der Eintritt ist natürlich frei und für jeden zugänglich. Man muss nur durch eine Personenkontrolle. Ich warne den guten Mann der Security schon vor, dass meine Socken nicht mehr die Frischesten sind. Und er hält daraufhin auch gleich Sicherheitsabstand. 😉

Ein paar Gänge weiter komme ich direkt in die Empfangshalle. Was mir dort passiert ist, muss ich euch erzählen. Ein Mann kommt auf mich zu, um mir zu helfen. Aber dieser Herr ist eine absolute Marke. Stellt euch vor , ihr kommt nachts leicht angetrunken nach Hause und macht nochmal den Fernseher an. Dort gibt es diese privaten Fernsehsender mit den Verkaufsshows. Und einem Verkäufer Namens Walter Freiwald.

So ähnlich ist es auch hier. Leider weiss ich seinem Namen nicht mehr. Aber er stammt aus Dänemark. Und so klingt auch sein Akzent. Er spricht sehr gut deutsch aber er ist auch schon sehr lange in Australien, daher klingt diese Mischung aus Englisch, Dänisch und Deutsch schon sehr skurril. Dazu kommt halt diese Art Witze zu machen über die keiner Lachen kann, wie halt in den Verkaufsshows. Desweiterem redet er ununterbrochen auf mich ein. Ich dagegen stehe nur mit offenem Mund und grossen Augen vor ihm. Und frage mich ob ich hier wirklich im Zentrum der Macht Australiens bin. Etwas mehr Würde hätte ich schon erwartet.

Aber irgendwie auch sehr sympathisch diese Australier. Nicht so normal und steif wie bei uns. 🙂

Er empfiehlt mir auch gleich die nächste Führung mit zu machen. Ich komme gar nicht dazu nein zu sagen und so lande ich bei einer netten Dame, die uns als erstes fragt wie denn der Melbourne-Cup war und ob wir was bei den Wetten gewonnen hätten. Als nächstes entschuldigt sie sich, dass in diesem anscheinend wichtigem Raum ( ich verstehe leider nicht alles) noch nicht aufgeräumt sei. Gestern wäre hier noch eine Tanzveranstaltung gewesen und sie müssten die Stühle erst noch wieder hinstellen! Wir reden hier immer noch vom Regierungssitz eines der grössten Länder der Erde. Nach einer halben Stunde ist die Führung vorbei und ich besichtige noch das australische Museum,welches natürlich auch keinen Eintritt kostet.

Die Menschen in Canberra tun mir ein wenig leid. Sie geben sich so viel Mühe. Kein Verkehr auf den Strassen, genügend Parkplätze, fast alles kostenlos zu besichtigen, sehr sauber und genügend Grün aber trotzdem finden alle Sydney sexier.

Melbourne-cup: Dieser findet immer am ersten Dienstag im November statt. Dann werden in Melbourne Pferderennen ausgetragen. Natürlich wird auf allen Fernsehkanälen in Australien live darüber berichtet. Sonst kennt das keine Sau auf der Welt, aber hier ist das eine Riesennummer. Alle ziehen sich chic an. Und die Frauen setzen dazu die passenden Hüte auf. Dieses Spektakel wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Und auf der Suche nach einem passendem Pub komme ich in eine Baustelle und spreche den Lollipopmann an. Diese stehen an jedem ende einer Baustelle und regeln den Verkehr. Stundenlohn 22,50$. Wir haben etwas Zeit und wir unterhalten uns ein wenig. Er erzählt mir, das er erst vor kurzem in Kopenhagen und Hamburg war und das es in dem nächstem Ort einen netten Pub gibt wo sich alle treffen. Also nichts wie hin da.

 

Hier fahren fast alle mit solchen Kabelbindern auf ihren Fahrradhelmen umher. Als Schutz vor angreifenden brütenden Vögeln.

Dieser Beitrag wurde unter Australien veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 thoughts on “Australien Nr. 30 Sydney Großstadtgeflimmer

  1. Mensch Hinni, du begeisters uns immer wieder ! Der Junge aus Wendtorf in der Weltstadt Melbourne . Man kann es nicht glauben, wenn man nicht die Bilder sehen würde, könnte man sagen , de Jung de spinnt. Aber du beweist es uns mit tollen selbst geschossenen Bildern. Zur Abwechslung genieße die Tage in Melbourne, bevor du dich auf den Endspurt 4000 km machst. Auch für den Rest des Abenteuers wünschen wir, die Frahm`s dir Hals und Beinbruch.

    • Hallo,
      ja so ganz langsam geht die Reise ihrem Ende zu. Aber du meintest doch bestimmt Sydney ? Melbourne kommt erst noch, die nächsten Tage.
      Bin jetzt noch in den australischen Alpen.
      Viele Grüsse
      Hini

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*