Hast du nicht Lust mich für ein paar Tage in Portugal zu besuchen? Ich hatte! Denn schliesslich wollte ich immer schon nach Portugal, doch bisher hatte sich noch nie eine Gelegenheit ergeben.
Daher liess ich mir dieses Angebot von meinem Freund Popi nicht entgehen und so war ich nach nur drei Stunden Flug, vom nassen und kalten Hamburg ins warme Faro an der portugiesischen Atlantikküste gelandet. Vom Flughafen aus fuhren wir gleich zur Motorradvermietung in Lagos (www.motorent.pt), wo ich schon von zu hause eine Yamaha WR 450 reserviert hatte. Dies war die einzige Maschine für die es eine explizite Offroadgenehmigung seitens des Vermieters gab. Das hatte auch seinen Preis. Aber nur auf der Strasse zu fahren war mir dann doch zu langweilig und Popi empfahl mir auch ausdrücklich darauf zu achten, dass das Mopped auch auf unbefestigten Wegen bewegt werden darf. Und ich war auch wieder heiss darauf, endlich mal wieder mit einer leichten Enduro durchs Gelände zu fahren, schliesslich war es schon eine gefühlte Ewigkeit her, dass ich im Dreck gewühlt hatte.
Der folgende Tag fing wieder vielversprechend an. Popi zeigte mir einen doch ziemlich steilen und langen Abhang. Diesen traute er sich nicht runter zu fahren und ich hatte etwas Bammel davor den selbigen hoch zu fahren. Also vereinbarten wir uns gegenseitig, vom gegenüberliegenden Berg dabei zu filmen. Da wir schon oben standen, fing ich zuerst an mit dem runter fahren. Natürlich hatte ich mich schon wenige Minuten später wieder verflucht, warum konnte ich auch nicht meine Klappe halten. Naja, nach ein paar Adrenalinschüben später war ich heil angekommen. Nun war Popi daran, den Berg hoch zu fahren. Mit meinem extraweitem Zoom an meiner Kamera konnte ich die Auffahrt gut mitverfolgen. Und der Anstieg schien Popi vor keine grossen Probleme zu stellen. Doch leider, kaum auf der Spitze angekommen passierte ein kleiner Sturz. Von meiner Warte aus gesehen, sah es nach einem leichtem Umfaller aus. Erst als er wieder zu mir fuhr, erkannte ich, dass der Seitenständer und das Nummernschild abgebrochen war und ebenso auch der Helmschirm, danach machten wir uns auf den Rückweg.
Die darauffolgenden Tage ging es weiter durch die Landschaft mit den steilen Felsklippen, den weissen Sandstränden und den zugewachsenen Tälern, die Gegend hier war einfach zu begeisternd. An einigen Stellen versuchte ich soweit es ging , an den Strand zu kommen. Bei einigen Trampelpfaden kam ich nicht mehr weiter und musste umkehren, doch einmal gelang es mir bis ans Meer zu kommen. Und überall waren Zistrosen zu sehen die mit ihrem starkem Duft leicht zu erkennen waren. An ihren Blättern klebten Tropfen mit den ätherischen Ölen, die beim streifen mit der Motorradkleidung viele Flecken hinterliessen. Sowieso war es erstaunlich wie viele unterschiedliche Geländezustände es hier gab. Ob tiefer Sand oder schwere steinige Wege, dicht zubewachsene grüne Täler oder windumtoste kahle Gipfel. Es wurde nie langweilig. Und dabei sah man auch kaum eine Menschenseele, nur der eine oder andere Angler mit seinem alten R5 quälte sich die zerfahrenen Pisten entlang.Ab und zu verfuhr ich mich und landete in einer Sackgasse. Spass hatte ich trotzdem genug. Abends wartete Popi schon auf mich mit dem Grill und wir genossen die untergehende Sonne.
Kurz bevor es wieder zum Flughafen ging, nutzten wir die Zeit um einen kleinen Stadtbummel durch Lagos zu machen und uns die schöne pittoreske Altstadt anzusehen.
Leider ging die eine Woche viel zu schnell vorbei. Und so landeten wir wieder im nassen und windigen norddeutschen Schmuddelwetter.
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