Australien 38 Das Ende einer Reise / Ein Fazit

 

Wo sind sie hin? Die Monate der Vorbereitung und der Reise. Es bleiben nur noch wenige Tage und dann heisst es für mich Abschied nehmen, von einem riesigem  Land und seinen meist freundlichen Bewohnern. Soviel gesehen und erlebt. Alte Freunde wiedergetroffen und Neue kennengelernt.

Dies wird der letzte Blog aus Australien sein. Danach gibt es vielleicht noch einen wenn ich wieder zu Hause bin.

Fantastische Landschaften mit allen Sinnen genossen. Und eine kuriose Tierwelt, die teilweise so ganz anders ist als wir sie in Deutschland kennen beobachtet.

Nun sitze ich wieder in Fremantle, in „Moondyne Joes“ * Bar bei einem Bier und lasse den Tag ausklingen. John hat mir nachmittags meinen Koffer mit den zurückgelassenen Sachen vorbei gebracht. Darin auch die Schrauben für die Kiste, mit der ich die BMW am Montag hoffentlich gut verpackt bekomme.

In den letzten Tagen war ich noch beim BMW-Stammtisch eingeladen in einem wirklich netten rustikalem Cafe. Wobei Cafe nicht das richtige Wort ist. Hier steht unter anderem in einer grossen Halle, eine gut ausgestattete Werkstatt für jedermann zur Verfügung, daran angeschlossen natürlich  ohne Wände, ein Herrenfrisör, ein kleiner Klamottenladen und eine Lounge. Alles sehr gemütlich.

John vom BMW-Club , hatte mich auch netterweise mit zu einem KFZ- Museum mitgenommen. Welches liebevoll ausgestattet war und bis obenhin vollgestellt war mit Exponaten.

Tags drauf, stattete ich Rottnest Island einen Besuch ab. Die Insel erhielt ihren Namen von den ersten Entdeckern, die die kleinen Kängurus fälschlicherweise für zu gross geratene Ratten hielten.

Da hier keine Kfz zugelassen sind, habe ich mir ein Fahrrad und eine Schnorchelausrüstung ausgeliehen. Unterwegs treffe ich allerlei Tiere, darunter auch die kleinen Quokkas. Sind wirklich zum knuddeln , die kleinen Nager. Doch genau das sollte man nicht tun, da sie ansteckende Krankheiten übertragen können. Ebenso ist das Füttern nicht erlaubt. Aber dies gilt meistens  immer für alle wildlebenden Tiere. Leider bekommt den Tieren diese Kost nicht und sie können krank davon werden.Und gerade die sogenannten Tierfreunde halten sich meistens nicht daran. Aber Fotos machen ist OK. Also hier eine kleine Auswahl.

In dem Gefängnis in Fremantle, welches auch gleichzeitig das einzige Weltkulturerbe hier in Westaustralien ist, verbrachte ich zwei Nächte in der angeschlossenen Jugendherberge. Dort sprach mich Thomas an. Er ist hier mit dem Fahrrad unterwegs. Und wie sich nachher herausstellte arbeitet er bei einem  sehr grossen Reifenhersteller. Und ist dort Chefingenieur für die Entwicklung von Motorradreifen. Für mich natürlich sehr interessant.;-) Ausserdem, und jetzt kommt der Hammer! Er fährt auch eine Honda Hawk! Genau wie ich . Zufälle gibt`s. Dieses Motorrad ist sehr selten in Deutschland.

 

Was gibt es also zu sagen, nach dieser Abenteuerreise. Hat es sich gelohnt? Auf jeden Fall! Die gemachten Erfahrungen, darunter auch die Negativen, haben mich gelehrt, dass es irgendwie immer weiter geht. Und dabei auch alles etwas relaxter zu sehen. Obwohl ich auf die technischen Probleme und das verlorene Topcase gerne verzichtet hätte. Aber es ist ja nochmal alles gut gegangen.

Bin jetzt schon öfter gefragt worden, wo es mir am besten gefallen hat. Leider kann ich da keinen bestimmten Ort nennen. Aber das Fahren ohne Verkehr in den einsamen Landschaften fand ich überhaupt kein bisschen langweilig, im Gegenteil, ich hätte ewig weiterfahren können. Und ich vermisse es jetzt schon , nach wenigen  Tagen, dass Mopped zu satteln und dann zu sehen was der Tag für mich vorbereitet hat.

Trotzdem ein paar Highlights. Die unendliche Leere auf dem Weg von der Nullorbour zu der Bahnstation Cook. Der Regenwald im Daintreenationalpark. Die fast menschleeren Strände überall. Das entspannte Leben in Bayron Bay. Die gewaltigen Steilküsten in der grossen australischen Bucht im Süden. Die tollen kurvenreichen Strecken in den australischen Alpen und das fast alles  ohne Verkehr.

Und natürlich die offene ,nette, freundliche und hilfsbereite Art der Aussies.

Ich kann gut nachvollziehen, warum so viele Deutsche hierher ausgewandert sind. Wäre ich 20 Jahre jünger, hätte ich es auch in Erwähnung gezogen.

War es eine gute Entscheidung mit dem Motorrad zu fahren? Und dann mit dieser BMW?

In meinem Fall muss ich sagen ja. In einem normalen Campervan hätte ich wahrscheinlich nicht soviele Begegnungen gehabt. Und das Reisen mit dem Motorrad ist auch wesentlich intensiver als mit einem Auto. Man hat natürlich nicht den Komfort. Trotz der eingeschränkten Transportmöglichkeiten, habe ich viel zuviel mitgenommen. Man braucht so wenig zum Leben. Das merke ich immer wieder. Wobei die kleinen nützlichen Helferlein wie Smartphone, GPS und Laptop schon eine grosse Erleichterung darstellen.

Die BMW war in diesem Fall das richtige Bike. Für die Offroadpassagen hätte ich gerne etwas leichteres gehabt, wie z.B. meine DRZ 400. Vielleicht sind aber auch nur meine Beine etwas zu kurz. 😉 Aber auf den langen Etappen war das schon alles in Ordnung. Gerade der Zusatztank gibt einem ein sicheres Gefühl. Und wenn das Problem mit der Benzinpumpe nicht gewesen wäre, hätte ich sonst keine Probleme damit gehabt. Auch meine Befürchtung wegen der ganzen Elektronik erwies sich als unbegründet. Schade bloss, dass das Lesegerät nicht den richtigen Fehler angezeigt hat.

Bin ich mit der Ausrüstung zufrieden? Bei meinem Vanucci-Anzug war ich anfangs etwas skeptisch, muss jetzt aber sagen, nach den ganzen Strapazen, bin ich voll von ihm überzeugt und würde ihn wieder nehmen. Auch der Helm ist zum Reisen sehr geeignet, da er ein sehr grosses Gesichtsfeld bietet und das Fahrerlebnis umso intensiver ausfällt. Genaueres erkläre ich später, wenn ich wieder zu Hause bin.

Ist mein Fernweh nun gestillt? Leider nein, dass Gegenteil ist eingetroffen. Ich will noch viel mehr sehen. Es gibt so unglaublich faszinierende Gegenden und Menschen  auf diesem Planeten. Südamerika soll sehr schön sein. Im Iran ist die Gastfreundschaft riesig, habe ich vernommen. Die USA und Kanada bieten auch genügend Platz zum fahren. Und in Asien war ich noch gar nicht. Aber auch hier in Europa und Deutschland gibt es noch genügend schöne Ecken zu entdecken.

Nun heisst es also Abschied nehmen. Ich hoffe, ihr hattet etwas Freude an den Geschichten und die Bilder haben Euch einen kleinen Einblick in meine Reise gegeben. Bitte verzeiht die ganzen Rechtschreibfehler. Und selbst nach mehrmaligem durchlesen finde ich immer noch welche. Die Umstände beim Schreiben waren nicht immer die Besten, und eine Taste klemmt etwas. Wenn es euch gefallen hat oder auch nicht, dürft ihr gerne einen Kommentar hinterlassen. Falls noch Fragen offen sind, beantworte ich sie gerne. Würde mich sehr freuen von euch zu hören. Ansonsten sehen wir uns vielleicht bald wieder.

Recht herzlich möchte ich mich bei allen bedanken, die mich bei diesem Vorhaben  ermutigt und unterstützt haben!! Da ich niemanden  vergessen möchte, nenne ich hier keine Namen. 😉

 

Was für eine tolle  atemberaubende Reise!! Mit die beste Zeit meines Lebens.

Bis bald ,entspannte Weihnachten und ein gutes neues Jahr .

Euer Hinrich

 

 

* Moondyne Joes. Auch so eine typisch australische Geschichte. Wegen eines kleineren Diebstahls zu langjährigen Haftstrafe verurteilt, gelang es ihm immer wieder auszubrechen. Auch hier aus dem Gefängnis in Fremantle. Welches jetzt zum Teil in eine Jugendherberge umgewandelt wurde. Und in dem ich zwei Nächte verbrachte. Leider nur auf der englischsprachigen Wikipediaseite zu lesen. Unglaublich was dieser Mann alles mitgemacht hat.

 

 

Und während sich hier alles schon um Weihnachten dreht, gehe ich lieber noch eine Runde im Meer schwimmen. 😉

Werbung fürs dazugehörige Cafe. 😉

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14 thoughts on “Australien 38 Das Ende einer Reise / Ein Fazit

  1. Hallo Hinni,
    es scheint ja, dass du noch aufnahmefähig bist – wir waren am Ende unser Reise satt von den ganzen neuen Eindrücken aber passenden Abschied war schwer und mit feuchten Augen. Das Ende eine solchen Fahrt ist immer ein Schritt – das muss man wohl selbst erlebt haben, denn ich kann deinen Reisedrang auch heute noch gut nachfühlen das wird Jahre anhalten.
    Bei Südamerika wäre ich auch dabei :-). Das hatte ich schon mal mit jemand anderem geplant nur nicht umgesetzt…..
    Ich wünsche dir eine gute Heimreise.
    Lieben Gruß vom Schreibtisch – muss leider noch arbeiten
    Arne

  2. Hallo Hini,
    vielen Dank für die tollen Reiseberichte und die Fotos von Deiner Tour. Wir haben alle daran teilgenommen. Wenn Du gleich wieder los willst, wäre da eine Tour durch Amerika im Angebot im März/April. Sven würde sich über Begleitung freuen. Ich wünsche Dir einen guten Rückflug und hoffe, dass wir uns dann bald sehen.
    Moni

    • Lust hätte ich schon. Aber da hat wohl jemand was dagegen. 😉 Dann beginnt schliesslich die Motorradsaison. Wir sehen uns sicherlich vorher noch.Fröhliche Feiertage.

  3. Hi Hinni

    Ja Selbstverständlich find ich Deine Berichte spannend und kein bisschen langweilig,hatte doch so einen Einblick in dein großes Abenteuer.
    Vielleicht bekomme ich ja wenn du zurück bist noch ein bisschen mehr.

    Viel Spaß beim einpacken von der Dicken,und einen guten Rückflug

    Frohes Fest und guten Rutsch
    Eggert

  4. Hey Hinni !
    Ja du sagst es, das Erlebnis Australien geht zu ende. Wie ich aber aus deinem Bericht entnehme, steckt in dir noch viel Entdecker Lust. Du wirst uns sicher noch mit dem einem oder anderen Abenteuer überraschen. Halte dich bloß nicht solange beim Herrenfrisör auf. Nicht das du in Wendtorf mit einem Bubikopf erscheinst und wir dich nicht erkennen. Wegen der Gramatik in denen Berichten mach dir keine Sorgen. Nach dem Motto, wenn du einen Fehler findest, macht nichts kannst du behalten.
    Ahoi Hinni !

    • Hallo , die Haare sind schon ziemlich lang geworden. Aber in Wendtorf habe ich eine Spezialistin. Aber es wird nun früh dunkel da sieht es keiner. 😉

  5. Hallo Hinni,
    super tolle Berichte, Fotos einfach alles. Dein Fernweh können wir nach den Erlebnissen verstehen. Pack alles sicher ein und fröhlichen Weihnachtsmann bei dir Zuhause.

    Bis dann!
    Peter und Frauke

  6. Hallo Hinni,
    auch ich schließe mich gerne den anderen Kommentaren an:
    Herzlichen Dank für deine spannende Berichte 🙂 !
    Auch ich habe von meinen Reisen viel mitgenommen und das Fernweh wird geweckt. 😉
    Alles Gute für das Einpacken des Mopeds, und eine gute Heimreise.
    Herzliche Grüße,
    Britta

  7. Moin Hinni !

    Deine Berichte und Fotos waren super !
    Dann sieh man zu, daß Du auf dem Rückflug nicht mit so einem merkwürdigen Schlitten zusammenknallst . Kleiner Tipp : der Schlittenführer soll rot gekleidet sein, die Zugtiere sollen Geweihe haben ?!?!?
    Falls Du von der Dicken den Kanal hast für den nächsten Tripp : ich habe noch eine aufgeröddelte und umgebaute 660er Tenere im Stall stehen ;-))).

    Caschi

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