Nachschlag
Ende Februar, fast zwei Monate sind vergangen seitdem der Flieger mich wieder in Deutschland ausgespuckt hat. Und nachdem ich die ersten Tage noch gut mit dem Jetlag zu tun hatte (einmal habe ich fast 12 Std. wie ein Stein geschlafen, ein anderes Mal stand ich nachts um drei hellwach im Bett) wartete schon eine Menge Arbeit auf mich. Die Steuererklärung, Nebenkostenabrechnungen und eine Menge weiterer Papierkram wollten bearbeitet sein.
Und natürlich fragten mich viele, wie es mir gefallen hat. Aber wie fasst man diese ganzen Eindrücke zusammen und vermittelt sie, wenn derjenige nicht dabei war. Und wenn man selbst noch gar nicht ganz da ist.
War das nur ein Traum? Habe ich dies wirklich alles erlebt? Und sollten die 5 Monate schon vorbei sein. Ja,leider. Die Zeit ist vorbei. Und nein, es war kein Traum, sondern dieser ist Wirklichkeit geworden. Und die Erinnerungen kann mir keinen mehr nehmen.Die Schönen ebenso wie die Unangenehmen.
Gewisse Dinge, über die ich mir vorher Gedanken gemacht habe, waren im Nachhinein unbegründet und Abenteuer die unterwegs eintraten, konnte ich alleine oder mit Hilfe von netten hilfsbereiten Menschen wieder in Ordnung bringen.
Und was bleibt nun übrig? In erster Linie sind es die Begegnungen mit anderen Menschen.Wir sind meistens schon so festgefahren in unserem Leben , so dass wir uns ein anderes Leben gar nicht mehr vorstellen können. Aber die Gespräche mit den jungen Menschen als aller Welt, die mit einem „ Work and Travelvisum “unterwegs sind, zeigten mir, es geht auch anders. Oder der Kajakangelguide, der mit 50 Jahren seinen Job als Lehrer hinwarf, um noch einmal was komplett anderes zu machen.
Was war noch? Diese „ Freiheit“ den Tag einfach auf einen zukommen lassen, nichts zu planen, und zu sehen was das Leben für Überraschungen bereit hält. Dies war im Rückblick die richtige Entscheidung gewesen.
Noch immer habe ich kleine Flashbacks (Rückblenden) die mir ein lächeln aufs Gesicht zaubern, wenn ich an solche Momente zurückdenke.
Eine Menge Fotos und Videos müssen gesichtet, geschnitten und bearbeitet werden.
Dann werde ich versuchen, Reiseberichte in den einschlägigen Zeitschriften unterzubringen, um so wenigstens ein wenig meine arg geplünderte Reisekasse wieder aufzufüllen.
Beim Autofahren bin ich etwas relaxter geworden und rege mich nicht mehr so auf. Auch wenn es mir nicht ganz gelingen will 😉 In Down Under waren definitiv weniger Fahrzeuge, Ha,Ha.
Die BMW muss noch aus Hamburg vom Zoll abgeholt werden. Dann bekomme ich auch mein Geld für das „Carnet“ vom ADAC wieder.
Die angenehme Wärme und das man dort die ganze Zeit mit Badeschlappen, kurzer Hose und T-Shirt rumlaufen kann, werden mir fehlen. Und, wie sollte es anders sein, habe ich mir auch sogleich eine schöne Erkältung eingefangen. Hätte mich auch gewundert, wenn nicht. Nach 30°, Sonne und Wärme hinein ins kalte, dunkle und nasse Deutschland. Aber nun ist auch bald März und der Frühling steht in den Startlöchern. Die Motorradsaison kann endlich beginnen. Schliesslich wartet meine umgebaute Hawk darauf ausgiebig Probe gefahren zu werden.