Australien 16 Fluch und Segen der modernen Technik

Fluch und Segen der modernen Technik

 

Heute mal ganz früh aufgestanden, 6,30 uhr. In Ruhe gefrühstückt und den Bock gesattelt. Da ich bis nach Coral Bay oder evtl. Exmouth kommen wollte. Alle die von da kamen, waren voll am Schwärmen. Und dort wollte ich ein wenig dem Nichtstun frönen und meinen Rücken etwas Erholung gönnen.;-)

Ich konnte es nicht lassen, mit Koffern und Topcase einen kleinen verlockenden Sandweg zu fahren. Nachdem ich mich 3x langgelegt hatte, habe ich erstmal die Schnauze voll. Der Eimer ist einfach zu schwer, für tiefen weichen Sand. Ich hatte zwar den Luftdruck stark abgesenkt und die noch neuen Heidenau Scout wühlen sich auch erstaunlich tapfer durch.

Obwohl dies nicht die optimalsten Reifen für Sand sind 😉 Aber um genug Schwung zu bekommen reicht es trotzdem  nicht.

So muss sich ein Golfer im Sandbunker fühlen.

Aber am nächsten Tag, hatte ich alles was ging, an Gewicht abmontiert. Und nun wollte ich es wenigstens einmal noch in den Peron-Nationalpark  probieren. Und siehe da, es läuft gleich besser. Obwohl die Tanks relativ voll sind. Mit genügend Schwung und Drehzahl geht es recht gut voran. Nicht aber zu vergleichen mit einer Sportenduro.

Doch als mich im Stehen kurz umschaue, ob ein 4WD  überholen will, sehe ich ein Emu hinter mir über den Weg laufen! Den möchte ich nicht vor mir haben. Leider geht beides nicht so recht. Langsam im Sand fahren mit dem Dickschiff und sich nicht eingraben.  Im Sand muss man Gasgeben, sonst wird die Fuhre instabil und  man  fällt hin.

Daher wird dies nur ein kurzes Gastspiel . Aber es reicht, um  meine Angst nicht gewinnen zu lassen. Das letzte Erlebnis muss immer ein Positives sein, sonst bleibt das Schlechte im Kopf hängen und man traut sich immer weniger. Ich kenne einige, die gleich beim ersten negativen Erlebnis, welcher Art auch immer, aufgeben und so ihr Leben lang Angst vor etwas entwickeln.

 

Nun gut, viel ist sonst nicht weiter passiert auf der Fahrt in den Norden, ausser das mal wieder im nirgendwo die BMW rumspinnt und immer mal ausgeht, „nicht schon wieder“, denke ich.

Scheckheftgepflegt und noch nicht so alt. Oder sind 48000 km schon zuviel für eine Reiseenduro. Der Temperaturfühler war auch schon auf einen längeren Tour ( siehe Blog) kaputt gegangen und getauscht w0rden. Ich hangele mich von Kilometer zu Kilometer, bis irgendwann gar nichts mehr geht und ich glücklicherweise in einer Auffahrt zum stehen komme. Ich hatte zuerst auf Benzinpumpe getippt oder irgendeine Tankunterdruckgeschichte, da sie beim letzten Mal,  nach öffnen des Zusatztanks gefühlt auch besser lief. Nun also das GS 911 ans Laptop und Motorrad angeschlossen und jetzt erscheint auch eine Fehlermeldung.

Der Getriebepositionssensor ist defekt, Na Super !! Da habe ich gleich zwei mit im Gepäck. Nein , natürlich nicht;-)

Da ich mich noch nicht auf den Landstrassen befinde ,sondern auf dem Freeway, wo noch recht viel Verkehr herrscht (Für australische Verhältnisse) gibt es auch noch Handyempfang. Ich rufe in Deutschland an, und lasse mir die Bestellnr für das Teil geben. Diese Nummer gebe ich an John weiter, der es mir beim BMW-Händler in Perth bestellen und dann zum nächsten Roadhouse schicken will. Wo das genau ist, seht ihr vorne auf der Karte. Nicht am Arsch der Welt, aber ziemlich dicht dran  😉

Nur bin noch 12 km davon entfernt, zum schieben bei 30° etwas viel. Und das mit meinem Rücken!! Jetzt müsst ihe alle ,oooooohh rufen 😉

Es ist schon ca. eine Std. vergangen und die Dunkelheit bricht langsam herein. Inzwischen hat sich die BMW abgekühlt. Und sie springt an, als sei nichts gewesen. Aber kein Risiko eingehen und mir erst einmal einen Zeltplatz beim Roadhouse suchen. Das würde ich gerne mit Kreditkarte bezahlen, aber leider ist das Limit schon erschöpft.-(   Gut wenn man noch eine zweite als Reserve hat:-))

Inzwischen bekomme ich  per E-mail die Anleitung zum Einbau des Sensors. Der freundliche Herr Krug von der Niederlassung in Neumünster war wohl sehr hilfsbereit, wie man mir mitteilte. Von hier aus nochmals ein Danke, leider macht es das Motorrad nicht besser. So verspielt BMW sein Vertrauen oder sollte ich eher sagen, mein Vertrauen. Die neue Honda Africa Twin steht schon in den Startlöchern.

Also wie gesagt . Fluch und Segen der modernen Technik.

Wie ist eure Meinung? Schreibt mir gerne!

Ich sitze hier in einem Kaff ,langweile mich und warte bis das  Teil eintrifft.

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13 thoughts on “Australien 16 Fluch und Segen der modernen Technik

  1. Moin Hinni,
    ich würde eine BMW immer einer Africa Twin vorziehen. Vielleicht wäre eine schöne alte R100 GS besser gewesen :-).

    Langweile dich weiter – hier verpasst du immer noch nichts…..
    Gruß
    Arne

    • Ja die alten !00 GS`n sollen robuster sein. Boxer sind leider nicht so ganz mein Geschmack ;-))
      Die moderne Technik ist nur so lange gut, wie sie funktioniert. Schwer sind sie leider alle. Die neue CCM 450 käme noch in Frage. Auch sehr leicht.

  2. Moin Hinrich,
    wenn ich deine Berichte so verfolge tut es mir schon einwenig Leid, was da so alles mit Dir und deinem Motorrad geschieht.
    Und das alles in so kurzer Zeit 😭
    Ich wünsche Dir, dass die BMW Ihrem Namen endlich Ehre macht, und du schnellst möglich wieder fit wirst 😊.
    ….Wenn ich gewusst hätte, dass Du ein zuverlässiges Motorrad brauchst, hatte ich dir meins gegeben. Es ist zwar schon 21Jahre alt und hat 230000km auf dem Buckel, aber es hat mich in all den Jahren kaum mehr geärgert, als deines dich in den letzten 14 Tagen.
    Ich drücke Dir ab jetzt noch kräftiger die Daumen als bisher! 💪👍✌
    LG Gerd & Susanne

    • Hallo Gerd, die alten Bmw`s ,ohne die ganze empfindliche Elektronik waren vielleicht doch zuverlässiger. Die Strecken bisher hätte ich auch mit der guten alten Transalp fahren können 😉 In Exmouth werde ich dann ein wenig ausruhen.;-)

  3. Erstmal ……oohhhhhhhhh
    ansonsten drücke ich dir die Daumen das alles klappt mit dem Sensor ….bisl chillen ist doch auch ganz nett …..erhole dich ein paar Tage und dann geht’s weiter ……😃😃😃LG ela

  4. Hey Hinni!
    Wenn ich deinen Bericht so lese, wird mir doch ein wenig mulmig.
    Ich kann dir Technisch ja nicht helfen , aber Telepathisch werde ich dir
    Riesen Kräfte zukommen lassen.

  5. Moin Hini
    Es ist schon blöd, wenn solche Sachen passieren. Ich kenne solche Momente . Kaputte Zuendspule in Spanien an der KTM. Man darf einfach nur das Vertrauen nicht verlieren. Kopf hoch und atme mal einfach durch. Pläne sind immer dazu da, um sie einfach mal umzuschmeißen . Pflege deinen Ruecken und das Mopped wird auch schnell wieder laufen. Bleib gesund und genieße deine Zeit. Sei herzlich gegrüßt Maike

    • Moin Maike, Zündspule klingt auch nicht nett. Glücklicherweise habe ich erst gar keine festen Pläne gemacht;-) Ausser den Rückflug gebucht.

  6. Moin Hinni,

    musste doch auch mal schauen was Du da in Down Under so treibst.
    Das Du mit technischen Problem festhängst ist natürlich ärgerlich, aber gerade diese Herausforderungen machen eine solche Tour doch aus, oder ?
    Sonst hättest Du eine Katalogtour mit Begleifahrzeug gebucht.
    Bin sicher Du kriegst das hin.

    Gruß aus B’holm

    Ralf

    • Hallo Ralf,
      schön von dir zu hören:-) Habe mich jetzt mit einem deutschen BMW-Schrauber in Perth unterhalten. Er tippt eher auf die Benzinpumpe, was ich mir auch schon dachte. Von den Syptomen her passt es auch. Wenn sie warm wird und der Sprit weniger wird ruckelt sie. Sobald sie wieder kalt ist, läuft sie einwandfrei.
      Solange sich die Probleme beheben lassen, kein Problem. Wenn du aber im Outback bist, wird aus ärgerlichem Spass, schnell todernst.

      Bis Exmouth bin ich gekommen und war auch schon angeln. Wahnsinn, was hier, selbst am Hafen an Fischen rumschwimmt.

      Viele Grüsse an deine Familie und besonders deine Mutter.
      Hini

  7. Hi Hini !

    B M W = Bastel Mal Wieder oder Bring Mich Werkstatt !

    Scheiße, wenn nur auf 4.000 ( viertausend ! ) Kilometer

    zwischen Perth und Darwin keine Werksatt ist …

    Was die 2 V Boxer bei mir mechanisch Ärger gemacht hat –

    scheint sich bei Dir mit der F 800 elektronisch fortzusetzen …

    Hoffentlich liest Dein Diagonosegerät den richtigen Fehler aus !

    1 Liter Wasser in Reserve kann Dein Ende sein !

    Da nützt Dir das Diagnosegerät auch dann nichts !

    Bis Broome ist es noch relativ dicht besiedelt und Ersatzteile

    und generell Hilfe sollten zeitnah und unproblematisch erhältlich sein !

    Dannach sollest Du sicher sein,

    dass Du und Deine Ausrüstung und die Berta für die Kimberleys

    TOP vorbereitet seit !

    Die DRZ 400 wäre das perfekte Reise Moped gewesen !

    Naja ich hoffe die Berta aklimatisiert sich und die Reise

    im nun Dir bevorstehenden Outback wird keine Never Comeback Reise !

    Catch ya !

    FF

    • Moin Frank,
      inzwischen läuft die BMW wieder einwandfrei, habe sie die letzten Tage bis zum Rest leer gefahren.
      Zwischen der DRZ und der 800er musste ich mich entscheiden und habe mich aufgrund der besseren Langstreckentauglichkeit und der Ausstattung schlussendlich für die BMW entschieden. Aber wie heisst es so schön“ Am Ende ist man immer klüger“ 😉
      Aber wegen meines Rückens traue ich mich sowieso nicht auf irgendwelche üblen Pisten.
      Alles Gute
      Hini

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