27 Australien Frauen, Luxus und die Alternativen
Na ,wenn die Überschrift nicht zieht.Hi,Hi
Der Hinterreifen ist nun wirklich am Ende und so fahre ich denn an die Sunshinecoast nach Caloundra. Dort bei dem ansässigem BMW-Händler bekomme ich einen Termin für die Inspektion und den Reifenwechsel. In der Nähe gibt es einen Campingplatz der direkt am Strand ( Dickie`s Beach) liegt. Der Strand ist nach einem dort gestrandetem Boot benannt worden. Der Preis ist zwar mit 35 Dollar recht happig, glücklicherweise habe ich dafür den Campingplatz in sehr guter Ausstattung fast für mich alleine. Und der Beach ist erste Sahne. Und das Wasser schon schön warm. Die Wellen sind zwar recht hoch und aber man soll auch nicht zu weit rausgehen, da einem sonst die Strömung nach draussen zieht. Allerdings sind gute Rettungskräfte vor Ort. 😉 Nachdem ich mir mehrfach eine kräftige Salzwasserspülung für die Nase geholt habe , soll ja gesund sein, lege ich mich noch eine Weile in die Sonne. Doch selbst Stunden später läuft mir noch das Wasser aus der Nase, immer wenn ich den Kopf bewege. Unglaublich.
Am nächsten Tag geht’s zur Werkstatt. Dort haben sie leider keinen K 60 Scout auf Lager, daher entschliesse ich mich den neuen TKC 70 zu testen. Leider ist das Lenkkopflager auch ausgeschlagen, wahrscheinlich durch die 700 km Wellblechpiste von der Gibb River Road. Naja, was soll´s,. Bemerkt hatte ich es schon und wäre noch weitergefahren, aber da sie jetzt schon dabei sind sollen sie das gleich mitmachen . Kurz vor Feierabend bekomme ich die Dicke frisch gewaschen, gepudert und besohlt wieder und bin 1200,- $ ärmer , schluck. Dies entspricht ca. 770,- €. Dabei haben die hier nur ca. 10% Mwst.
Aber dafür ist das Fahrverhalten wieder ein komplett anderes geworden. Wesentlich besser. Beim Mopped merke ich das immer ,wie extrem wichtig die Reifen sind. Ach so, inzwischen habe ich über 60000 km auf der Uhr. D.H. der Hinterreifen hat ca. 12000 km gehalten.
Nun fahre ich durch die Glass House Mountains , Richtung Brisbane. Um dort mein neues Display für das kaputte GPS abzuholen. Was für ein geiles fahren mit dem Reifen, der alte war einfach doch schon zu eckig durch die langen geraden Strecken.
Andrew, ein anderer Endurofahrer, hatte mich, als ich zusammen mit Douglas und Darryl unterwegs war zu sich nach Hause eingeladen. Dies Angebot wollte ich annehmen und so schrieb ich ihm eine sms. Eine Unterkunft in der Nähe besorgte er mir auch. Da es nur sehr weit ausserhalb von Brisbane Campingplätze gibt, kam ich bei einem Bed & Breakfasthotel für 90,- Dollar die Nacht unter. Welch ein Luxus 🙂 grins, den hatte ich mir schon völlig abgewöhnt. Ein richtiges Bett in einem Zimmer, für mich alleine. Mit Tisch und Stuhl.Und nebenan gleich ein Mehrfachstecker. 🙂
Gleich am nächsten Tag zur Hauptpost, doch leider schlechte Neuigkeiten. Die normale Laufzeit für ein Paket beträgt laut des Mitarbeiters 10 bis 14 tage. In Deutschland sagten sie mir was anderes . Aber das die Post in Australien nicht mehr so zuverlässig sein soll, seitdem sie privatisiert wurde, habe ich schon des öfteren zu hören bekommen. Naja, ich kanns´s nicht ändern. Und so schaue ich mir die Stadt ein wenig und lasse mich treiben.Ich schaue mir den Botanischen Garten an, gehe am Fluss entlang über eine Fussgängerbrücke Richtung Southbanks. Dort kann man sehr schön entspannen und sich verschiedene Museen und Kulturveranstaltungen ansehen. Diese sind grösstenteils kostenfrei. Dann fahre ich mit der Fähre ein Stückchen flussaufwärts und bekomme so auch noch einen schönen Blick vom Wasser auf die Stadt. Wieder zurück in der Stadt, komme ich noch an dem Immigrationcenter vorbei, wo anscheinend soeben eine Willkommensfeier für die Neubürger Australiens stattfand. Alle haben sich schön zurecht gemacht für diesen besonderen Anlass,und sehen dabei auch sehr glücklich aus. So sollte es in Deutschland auch sein.
Aber ich habe ja mein Smartphone,mit Routenplanerapp, so finde ich dann irgendwann mein Mopped wieder. Und schaffe es noch rechtzeitig zum Dinner bei Andrew und seiner Familie zu sein. Seine Frau Sonya und die beiden Töchter Olivia und Dom. Zusammen haben wir einen schönen Abend. Mein deutsches Oettingerdosenbier kam wohl nicht so gut an. Die Hälfte durfte ich wieder mitnehmen. 😉
So warte ich denn nun auf das Päckchen und werde hier um Brisbane ein wenig herumfahren. Ist nicht die schlechteste Gegend. Brisbane soll 330 Sonnentage haben. Im Sommer wird es bis 30 ° heiß und im Winter höchstens 20 ° kalt, laut Reiseführer. Also keine Motorradsaison wie bei uns. Hier kann man immer fahren. Einkaufen wird da schon schwieriger. Es haben zwar noch ein paar Läden offen aber normalerweise fallen hier in Australien um 17.00 uhr die Schotten runter. Nicht wie bei uns bis 20,00-21,00 oder noch länger. Nur einige grosse Lebensmittelläden haben noch länger offen. Oder die Geschäfte in den Touristencentren.
Da das Paket wohl noch länger dauert als erwartet und ich nicht die ganze Zeit hier in der Stadt verbringen möchte, ist auf Dauer mir zu teuer und zu voll, fahre ich Richtung Süden. In Bayron Bay soll es sehr entspannt zugehen. Genau das richtige für mich. Dies war wohl in den Siebzigern eine Surfergeheimtipp und auch eine Hippy-hochburg, nun ist es eine hippe Hochburg. Ich komme am Freitag an und es ist dementsprechend voll, aber trotzdem hat die Stadt einen gewissen Flair.
Samstag, nächster Morgen.
Nachdem ich letzte Nacht noch ein wenig um die Häuser gezogen bin und es mir hier so gut gefällt, habe ich gleich um zwei Tage verlängert. 😉
Es sind zwar viele Menschen in dieser eher kleinen Stadt, aber es herrscht doch eine gewisse Atmosphäre. Alles ist noch relaxter und entspannter. Der Strand ist auch super und nur ein paar Schritte zu gehen. Überall gibt`s Livemusik. Und für Montag habe ich mich gleich für einen Surfkurs angemeldet. Und Einladungen habe ich auch schon wieder erhalten.
20.10.2015
Gestern war ich zum Surfkurs, der mir sehr viel Spass bereitet hat. Mit vier Mädchen aus Malysia wurde ich für einen Guide eingeteilt. Nach einer kurzen Einweisung am Strand ging es ins Wasser, und schon nach wenigen Versuchen stand ich auf dem Brett. Zwar nur kurz aber immerhin. Leider vergingen die Stunden wie im Fluge. Leicht erschöpft aber glücklich und hungrig ging es zurück in die Stadt.
Am Strand hatten sich bei Sonnenuntergang einige Musiker zu einer Jamsession eingefunden. Darunter auch einige Alternative.Erst waren es nur vier Trommler, am Schluss über 13 verschiedene Musikanten. 😉 Eine tolle Atmosphäre, auch mit den ganzen Zuschauern aus vielen verschiedenen Ländern, die alle ein Lächeln auf dem Gesicht hatten. Dies war wieder einer dieser ganz besonderen Glücksmomente im Leben, die leider viel zu selten vorkommen.
Frauen in Australien
Während Norddeutschland wohl zu den sichersten Orten der Welt gehört, keine Wirbelstürme, Erdbeben, Tsunamis und giftige oder gefährliche Tiere. Ist das Sicherheitsbewusstsein und die Angst vor gewissen Tieren doch stark ausgeprägt. Wie gehen denn nun die Frauen damit um , die in einem Land leben wo es das alles gibt.
Ich möchte dies an einem anderem Beispiel darlegen.
Hier gehen die Frauen sogar alleine angeln, ja wirklich, alleine! Oder mit einer Freundin. Dies habe ich schon sehr oft beobachtet. In Deutschland fast unvorstellbar. Bei uns sind es eher die alten, dicken, bärtigen, Bier trinkenden Männer, so wie ich halt. 😉
Vielleicht liegt`s daran, dass hier Angeln Volkssport ist, die jungen Mädchen damit Aufwachsen und somit keine Berührungsängste davor haben. Und dies auch als ganz natürlich empfinden. Ebenso verhält es sich vielleicht mit den Spinnen, Schlangen, Haien, Zyklonen usw. Sie wachsen damit auf und wissen mit der Gefahr einzuschätzen. Bei uns gibt es so etwas nicht und dadurch wird das Unbekannte immer gefährlicher.
Zum Schluss dieses Blogs ,seht Ihr eine Frau sogar im Kleid an der Pier fischen. Gleich nebenan sitzen andere Damen und trinken Ihren Latte. Sie hatte sogar einen Fisch gefangen und ihn selbst professionell von Haken gelöst.
Da wir schon bei den Frauen sind,können wir gleich bei den Kindern und deren Erziehung weitermachen. 🙂
In der ganzen Zeit wo ich hier bin, habe ich nicht einmal erlebt, das Kinder hier angeschrien oder sogar geschlagen wurden. Die einzigen die ihre Kindern ständig zur Ordnung riefen, war eine Familie aus Deutschland mit vier Kindern, die alle leicht überfordert wirkten.
Kinder dürfen hier ziemlich viel und selbst bei gewagten Klettereinlagen, wo eine deutsche Mutter schon einen Herzinfarkt oder Schreianfall bekommen hätte, sagt nicht unbedingt einer was.
Die Kinder selbst habe ich auch als sehr freundlich und hilfsbereit kennengelernt. Tür aufhalten, Vortritt lassen usw. wahrscheinlich liegt es daran , wie es Ihnen von den Eltern vorgelebt wird. 😉 Diese sind nämlich auch immer sehr freundlich und hilfsbereit!
Und sie laufen und laufen und laufen…
Man beachte auch das Kennzeichen!
Hallo Hini,
auch diesen Blog hat du wieder super geschrieben und es macht Spaß dir zu folgen.
Hallo Maike,
ja so langsam nähert sich die Reise dem Ende. Aber ein paar Highlights kommen noch. Falls ihr mal hier seid und Enduro fahren wollt. Ein paar Kontakte hätte ich für Euch 😉
Hallo Hinrich, die Überschrift: Frauen, Luxus und die Alternativen ist echt cool.
Aber wenn du ehrlich bist, zu Frauen und Luxus gibt es keine Alternative.
Dein Bericht mit den zauberhaften Bildern liest sich wieder einmal gut.
Manchmal fühlt man sich mitten im Geschehen.
Schön ist es, das deiner BMW eine Frischzellenkur verpasst wurde.
So kannst du die nächste Etappe mit gutem Gefühl angehen.