Australien 19 Es wird Haiss
Es geht Richtung Karajini- Nationalpark. Auf der Anfahrt komme ich durch Tom Price. Einer Minenstadt! Schon kilometerweit vorher, sehe ich Staubwolken aufsteigen die durch die gewaltigen Bagger und LKW`s aufgewirbelt werden. Hier und in anderen Minen wird Eisenerz für die gesamte Welt abgebaut. Vor allen Dingen aber für China.
Die Daten dazu habe ich abfotografiert. Sehr beeindruckend! Anklicken, dann könnt ihr die Bilder in GROSS sehen.
In Tom Price treffe ich einen Bayer, der auch alleine unterwegs ist und schon öfter in Down Under war. Er lädt mich auf einen Cappuchino ein und gibt mir reichlich Tipps für die Weiterfahrt. Mit seinem Kumpel , der kurz vorher den Schwanz eingezogen hat, wollte er einen 4WD mieten. Jetzt hat es leider nur für einen kleinen Van gereicht.
Im Nationalpark angekommen, baue ich gleich mein Zelt in dem Karajini Eco Ressort auf. Um daraufhin mir gleich die ersten Gorges (Schluchten) anzusehen. Hier in Down Under ist es so, dass die Trails in 5 verschiedene Kategorien eingeteilt werden. Von 1 sehr leicht bis 5 sehr schwer. Es gibt hier so viel zu sehen, daher halte ich mich gar nicht erst mit den ersten 4 Stufen auf und mache mich gleich an die Interessantesten. 😉
Auch bei der Namensgebung überraschen mich die Aussies immer wieder. Ob nun Mount Nameless , Balla-Balla oder Kermits Pool. Immer wieder nett. 😉
Die Schluchten sind wirklich sehr sehenswert und wer hier einmal sein sollte und noch einigermassen fit ist, sollte sich die nicht entgehen lassen.
Der Abstieg ist recht steil, dann geht es weiter durch immer enger werdende Felsspalten , die mit sehr kaltem Wasser gefüllt sind und teilweise durchschwommen werden müssen. Ich probiere es zuerst mit Waten. Als ich aber merke, dass mir das Wasser langsam bis zum Hals steht 😉 ( ihr wisst ,ich mag solche Wortspiele ) , müsste auch ich anfangen zu schwimmen.
Da ich aber in meinem nicht wasserdichtem Rucksack meine gesamte Kameraausrüstung dabei habe, klettere ich an den glatten Steinwänden entlang und hoffe das ich nicht reinfalle.
Der Anblick wechselt ständig und ist der Hammer. Würde man hier gar nicht vermuten, da es sonst fast überall nur flaches Land zu sehen gibt.
Leider geben viele Bilder dies nur unzureichend wieder. Ein Video werde ich versuchen bei Youtube hochzuladen, aber das dauert meist ewig hier.
Abends lasse ich mich verwöhnen und gehe im Ressort essen. Der Koch grillt draussen mein Kängurusteak mit Gemüse und Knoblauchbrot, dazu gibt es ein kaltes Bier. Alles zusammen für 53 $. Dafür gebe ich kein Trinkgeld.Das ist hier nicht üblich. Den famousen Sonnenuntergang gibt`s gratis dazu.
Am nächsten Tag will ich wieder zurück ans Meer und fahre Richtung Port Hedland. Hier auf dieser Strecke zwischen den Minen und dem Hafen verkehren unglaublich viele Roadtrains mit bis zu 4 Anhängern und 120 Tonnen schwer. Die hält so schnell nichts auf.
Es wird ständig heisser bis zu 34° .Aber ich befinde mich auch in der Pilbarra, der heissesten Region Westaustraliens. Ganz in der Nähe liegt auch Marble Bar, die “ Australias Hottest Town“ , hier wurden an 162 aufeinanderfolgenden Tagen über 37,8° C gemessen.
Ich frage mich wie lange es noch dauert bis die BMW wieder rummeckert.
Unterwegs sehe ich einen Wohnwagengespann auf der Gegenspur und 200 m dahinter Reste eines geplatzten Reifens. Ich wende und biete meine Hilfe an. Ein älteres Ehepaar ( beide wohl schon über 70), ist gerade dabei den Reservereifen rauszuholen. Ich helfe Ihnen beim Rad wechseln und sammle danach noch die Überreste des Reifens von der Strasse. Danach verabschiede mich mit einem „ No Worries“ und fahre weiter. Endlich kann ich diesen beliebten Spruch auch mal bringen. 😉
Keine 80 kilometer weiter fängt das alte Geleier mit den Aussetzern wieder an.
Ich rolle links ran und teste den Benzinpumpendruck mit dem GS 911. Und ja, er ist viel zu gering. Statt 4400 mmbar soll , ist er teilweise unter 1000 mmbar. Ich lasse sie wieder abkühlen und nach 20 min. geht’s ohne Probleme weiter. Ich lasse es richtig fliegen und komme vor Sonnenuntergang noch zum 80 Mile Beach. Die Temperatur sinkt auch auf 25°.
Ich komme kurz vor der Dämmerung an und übernachte direkt am Strand. Gleich bei Sonnenaufgang fahre ich weiter da es nur ca. 100 km weiter einen Campingplatz geben soll , auf dem man an den Strand fahren kann und eigentlich jeder etwas fängt. Wenn das nichts für mich ist. 😉
Aber bevor es soweit ist , entdecke ich einen kleinen blinden Passagier an Bord. Bei ca. 110kmh krabbelt mir im Cockpit eine kleine völlig verschlafene und verstörte Maus entgegen. Ich fahre gleich links ran. Aber da hat sie sich schon wieder verkrochen. Nun hoffe ich doch, dass sie sich nicht zum Frühstück über meine leckeren bunten Kabel hermacht. 😉
Kaum angekommen treffe ich schon die ersten jungen deutschen Reisenden, die beiden jungen Männer Marco und Robin sind zusammen mit Nicole und der Kanadierin Kristan in drei Autos auch länger in Australien unterwegs. Wir unterhalten uns sehr nett, doch leider müssen sie schon wieder weiter. Da sie ungefähr dieselbe Route haben , ist es gut möglich das wir uns bald wiedersehen.
Nachdem das Zelt aufgestellt ist gehe ich an den Strand, und wieder ist da dieses WOW-Gefühl. Wahnsinn dieser Strand! Unendlich lang und weisses Wasser.
Wenn zu einer bestimmten Zeit, plötzlich alle Männer Ihre Autos, Quads besteigen oder auch zu Fuss losgehen, weiss man es kommt die Flut und die Angelzeit beginnt.
Da ich nicht weiss, welche Technik hier angewendet wird, beobachte ich erst einmal und nehme glücklicherweise die Kamera mit.
Mit einem Angler komme ich ins Gespräch und erfahre dabei, das er aus Dänemark kommt,eine Australier geheiratet hat und schon über 30 Jahre hier lebt. Er lädt mich zu einem Bier nach dem Angeln ein.
Kurze Zeit später hat der Nachbar einen ziemlich grossen Fisch an der Leine, der sich als mittelgrosser Hai herausstellt. Das ist doch mal was anderes als nur ein Butt an der Rute zu haben. Dieses Mal habe ich auch ein Foto! 😉
Nachdem vorsichtig der Haken gelöst wurde, darf der Hai wieder zurück ins Meer.
Abends treffen wir uns zum Bier wieder und kurz bevor ich gehe, drückt mir seine Ehefrau noch ein kleines Bündel in die Hand. Darin befindet sich ein Babykänguru. Oh, wie cute (Süss) ;-)) Da müssen sich die Menschenbabys aber ganz schön anstrengen, um mitzuhalten, Hi,hi, ganz schön Böse ;-))
Sie engagiert sich für verletzte Wildtiere aller Art.
zum Schluss wieder ein Bild der besonderen Art. Diese Flutmarken stehen hier ständig überall rum, Und das mitten in der Wüste. Anscheinend steht das ganze Land unter Wasser wenn die “ Wetseason“ beginnt.
Moin Hini,
wenn ich so lese, was Du für Ärger mit der Karre hast….da kriege ich fast `n schlechtes Gewissen, was für eine Möhre ich Dir angedreht habe…
Aber vielleicht gibt das einen Grund für das Rumgezicke des Mopeds : das Teil hat mal einem Beamten gehört !!! Also immer ruhig und gemächlich im Schongang ! Nicht immer so hektisch und schnell im Samstag-Nachmittag-bei Louis-Modus !! ;-)). So`n Moped is doch auch nur ein Mensch…;-).
Ich wünsche Dir noch `ne Menge Spaß und tolle Eindrücke da unten und das die Karre Dich doch irgendwie weiterbringt…..
Caschi, der auf die Reise überhaupt nicht neidisch ist…;-)
Hallo Caschi,
alles Gut. Da mach dir mal keine Sorgen. Dafür kannst du ja nichts. Ich denke es wird ein Elektronikproblem sein. In den Foren steht so viel, leider auch viel Mist. Der BMWDealer meinte, Schläuche kontrollieren und evtl. ein Update machen. Leider ist der nächste Händler in Darwin und da wird es noch heisser. Wenn sie abgekühlt ist läuft sie auch wieder. Jetzt gleich an den Strand von Broome. viele Grüsse Hini
Hey Hinni !
Deine Expedition in die Schlucht , im Karajini – Nationalpark fand ich schon etwas
riskant , Anberacht deines Alleingangs. Ansonsten waren es schon beeindruckende Bilder. Auch du kommst bei den Aufnahmen gut rüber.
Denk bitte daran Hinni, Vorsicht ist keine Feigheit. Das sagte auch Rüdiger Neberg.
Hallo Jürgen,
keine Sorge, durch den Kamerawinkel sieht das alles viel spektakulärer aus. Wenn es richtig gefährlich wird, würde ich die Kamera nicht benutzen ;-))
Moin Hinrich alles Gute aus der Heimat. Wir sind „bei Dir“ . Anna und Andy aus Wendtorf
Hallo Ihr Beiden,
freut mich. Bin zur Zeit in Broome. 27 ° Wassertemperatur.;-)