Australien 29 Die BMW meldet sich ab

Es war ja auch zu schön. Die Dicke lief vor sich hin. Das GPS-Display war wieder heil. Ich hatte vollgetankt. Und ich hatte eine schöne Strecke ohne Verkehr vor mir. Als plötzlich ohne Ankündigung der Motor einfach aus geht und keine Anstalten macht wieder anzugehen. Natürlich ist es schon spät und kurz vorm Dunkel werden. Handyempfang habe ich selbstverständlich auch keinen.“ Was tun und was könnte es sein?“, sind die ersten Fragen die mir durch den Kopf gehen. Stehenbleiben, hier direkt an der Strasse mitten im Nichts ging jedenfalls nicht.

Nun kam glücklicherweise doch noch ein Auto vorbei, und wie hier so üblich fragt man, ob man helfen kann. Kevin und Tina helfen mir das Schwergewicht aus der Schusslinie zu bringen. Dann fahren wir solange gemeinsam bis wir wieder Empfang haben und ordern einen Abschlepper für mich. Während der Fahrt erzählt mir Kevin das er auch schon mal in Deutschland war und zwar zum Wacken Open Air. Wie geil!

Sie bringen mich zurück und ich warte auf den Abschlepper. Glücklicherweise habe ich kurz vorher noch ein kaltes Bier gekauft 😉 

Nachdem wir das Mopped aufgeladen haben und schon ein paar Kilometer gefahren sind, reisst auch noch ein Spanngurt und die BMW hat schwere Schräglage.

In Singleton angekommen bezahle ich 200 $ fürs abschleppen und 35 km fahrt. Dann beziehe ich ein Hotelzimmer für 50 $. Dieses hat seine guten Zeiten schon sehr lange hinter sich, wenn es überhaupt welche gab.

Am frühen Morgen mache ich mich daran die Zündkerzen zu tauschen, dabei entdecke ich auch einen gebrochen Plastikanschluss. Vielleicht ist es ja das gewesen, hoffe ich. Dies scheint eine Schwachstelle zu sein, denn die andere Seite wurde offensichtlich auch schon repariert. Allerdings sieht das Provisorium aus Metall stabiler aus, als das Original.

Man nehme eine Schraube, säge den Kopf ab und bohre ein Loch hinein. Fertig ist die Aufnahme für den Schlauch. Dies übernimmt der gegenüberliegende freundliche Honda/ Yamaha/ Kawasakidealer für 20 $ für mich.

Nachdem ich also alles zusammengebaut habe und voller Hoffnung den Starterknopf drücke, passiert. Nichts! Mist also doch zu BMW nach Newcastle. Auf Nachfrage bei BMW ob sie mich , natürlich gegen Bezahlung, abholen würden, damit die Maschine dort repariert werden kann, erfolgt leider eine Absage. Also wieder zum Händler für die japanischen Maschinen. Dieser bringt mich für 150 $ zur Konkurrenz. ca. 90 km entfernt.

Um ca. 14,00 uhr fängt der Mechaniker an zu suchen und suchen. Doch leider findet er bis Feierabend nichts. So muss ich mir denn ein Zimmer in der Nähe nehmen für 70 $ und auf den nächsten Tag hoffen. Ab 8,30 geht’s weiter und ich lasse mir zeit bis 10,00 uhr, in der Hoffnung dass bis dahin der Fehler gefunden wurde. Und siehe da, die 800er steht schon vor der Tür. Und was war es nun? Es war nur der Benzinschlauch von der Benzinpumpe gerutscht. 4 Std. Arbeit, 3,5 angeblich berechnet, 430 $. Autsch… Man nur gut, dass ich zwei Kreditkarten mitgenommen habe.

Folgendes ist geschehen. Die Nachrüstpumpe die in Darwin getauscht wurde, hatte einen etwas kleineren Durchmesser als das Original. Gleichzeitig und noch schlimmer war aber, dass der Schlauch nicht dafür geeignet war im Benzin zu schwimmen, wie es bei diesem Modell nun mal so ist. Dadurch ist das Material weich geworden und hat statt einen leichten geschwungenem Bogen einen Knick bekommen. Die Pumpe hat versucht dagegen zu arbeiten und durch diesen grossen Druck ist der Schlauch runtergerutscht. Dazu kommt das der Schlauch falsch verlegt und nicht genügend befestigt wurde. Da werde ich wohl noch mal bei der BMW-Werkstatt nachhaken, allerdings ohne grosse Hoffnung auf Erfolg.

Was ist noch so passiert? Ich habe eine Schildkröte von der Strasse gerettet. War an den herrlichsten Stränden ganz für mich alleine. Habe mir ein Kajak ausgeliehen. Und musste einen Abend sogar einen Pullunder 😉 anziehen, weil es so kalt war. Ausserdem habe ich endlich meine erste echte wildlebende Schlange gesehen. Leider nur kurz:-( sie hatte es sich gerade auf dem warmen Sand auf einem  Waldweg gemütlich gemacht, als ich daher gebraust kam und sie aus ihrem Mittagsschlaf geweckt habe, leider war sie sehr schüchtern und verschwand sehr schnell im hohen Gras, kurz bevor ich die Kamera rausholen konnte. Sie war schwarz mit braunen Rallyestreifen und ca. 90 cm lang. Und ich habe meinen ersten Wombat gesehen, leider auch überfahren. Man nennt sie hier auch „Bushbulldozer“

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Inzwischen habe ich auch schon die Bekannte von Jan kontaktiert, diese lebt in Sydney und arbeitet in einem Hotel. Vielleicht kann sie mir eine gute Unterkunft in Sydney besorgen. Das wäre der Hammer.

Sa.31.1o.2015

Leider wird das mit dem Zimmer nichts. Alles ausgebucht und Sydney selbst soll auch ziemlich „busy“ sein. Also nehme ich mir ein „ unpowered campsite for a tent“ einen Zeltplatz ohne Strom, dieser liegt auch nur 10 km entfernt von der Innenstadt , in die ich auch mit dem Zug fahren kann.

Die Nacht vorher, habe ich noch ganz alleine in einem Teil des Nationalpark der „Blue Mountains“ verbracht. Mit richtiger Lagerfeuerromantik, die hatte ich auch schon lange nicht mehr. Bloss das Geschrei der Kakadus bevor sie zu Bett gehen 😉 ist unglaublich. Extrem Laut. Allerdings ist eine halbe Stunde nach Licht aus, sprich Sonnenuntergang , völlige Ruhe.

 

 

Noch ein Briefkasten, die sind aber auch zu Süss 😉